Als ich im Alter von 17/18 Jahren war, haben zwei Freundinnen - die eine etwas älter, die andere in meinem Alter - diskutiert, was wohl der richtige Beruf für mich wäre.
Als die beiden zum Schluss kamen, schauten sie mich an und meinten: Hirte.
Seit ein paar Monaten teile ich von Zeit zu Zeit selbstgeschriebene Sprüche oder Zitate, die ich irgendwo aufgeschnappt habe und die mich inspirieren.
Damit ersuche ich, kleine Samen in die Welt hinaus zu streuen die, einmal den richtigen Nährboden gefunden, gedeihen und wachsen können.
Wieso macht das ein Fotograf oder Künstler?
Nun, ich habe im Leben gelehrt mit sehr reduzierten Mitteln zu leben und auszukommen. Dies bedeutet, materielle und monetäre Mittel zu reduzieren, es bedeutet soziale Kontakte zu reduzieren und es bedeutet, auf Annehmlichkeiten zu verzichten, die uns Freude bereiten.
Was hat es mir gebracht? Es hat mir viel Platz gebracht. Platz den ich nutzte um Freude zu finden ohne Annehmlichkeit, um zu sinnieren, fotografieren und reflektieren ohne einem Auftrag gerecht zu werden oder ein Studium abzuschliessen. Ich habe gelehrt aus Überzeugung mich einer Sache anzunehmen, ohne dabei ein Konzept zu haben.
Was war meine Bedingung? Vorstellungen abzulegen und Vertrauen gegenüber dem Leben zu schöpfen.
Es bedingte auch, Geld zu verdienen mit Arbeiten, die so banal, unbequem und stumpfsinnig sind, dass es mir fast den Verstand raubte. Warum?
Weil die Realität in Form von Rechnungen mit einer rigiden Regelmässigkeit an die Tür klopft, der ich als „unabhängiger“ Bürger gerecht werden muss.
Aber warum nicht einfach einen Job annehmen oder ein Studium abschliessen, die mir diesen finanziellen Druck ersparen?
Freiheit!
Eine Freiheit, die mir einen Einblick in ein System gewährte, in dem ich mich bis anhin einfach nicht zu Hause fühlte. Und ein blicken konnte ich nur, weil ich draussen stand.
So sind die Sprüche und Fotos die ich hier teile einfach das Ergebnis meines ganz eigene Studiums der vergangenen 10 Jahre.
Um die eingehende Frage zu beantworten.
Ein Künstler bietet einen anderen Blickwinkel und schafft es, mit seinem Handwerk eine
diversifizierte und individuelle Ansicht zu teilen. Radikal, aber nicht rechthaberisch!
Die Philosophie finde ich da ein schönes Mittel. Sie wirkt nicht belehrend, sondern inspirierend.